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    | Dehmel, Richard Fedor Leopold (1863-1920)Schneeglöckchen
| Sie ist erwacht, des Winters einzige Blume.
 In Tod und Nacht
 träumte die stumme
 Botin des Frühlings
 von Licht und Leben.
 
 Wie sie sich heben
 alle die sprießenden Spitzen,
 zum Himmel bange
 bebend sich richten!
 aber droben
 die Sonne schläft.
 Roh durchs Land die Stürme toben,
 lachen kalt der schlichten
 furchtsam strebenden Zarten,
 heulen ein Lied von Krieg und Streit:
 Nur die Starken, Harten
 preiset der Reigen
 der eisernen Zeit!
 
 Duftlos neigen sich
 die weißen reinen
 scheuen Köpfchen
 zur Erde wieder
 entsagend nieder
 und weinen
 selber ins Grab sich.
 
 Doch nicht minder,
 du einsame Blume,
 tröstet dein Blühen
 die Menschenkinder.
 Nicht ist vergebens
 dein kurzes Mühen:
 alles des Lebens
 Brausen und Glühen,
 das uns der Frühling schickt,
 du fühlst es nahn!
 Mit neuem Glauben blickt
 auf seine Bahn,
 winkt ihm Dein Gruß,
 rastlos wandernd der Mensch.
 
 Keimt doch zitternd in Ihm auch
 manche lautere Blume
 aus dem dunklen Grunde des Herzens,
 die verblühen muß,
 ehe die andern
 sicher strebenden,
 mächtiger treibenden
 Wurzeln sich regen:
 Zielen entgegen!
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